Groß, größer, RIESEN – Spitzenspiel in Ludwigsburg

Nur drei Wochen nach dem Pokal-Duell treffen die Veolia Towers Hamburg am Sonntag (06.11.) auswärts auf die MHP RIESEN Ludwigsburg. Die derzeit beste Defensive gastiert bei der aktuell zweitbesten Offensive der Liga. Magenta Sport überträgt die Partie ab 14.45 Uhr – Tipoff ist um 15 Uhr.

Die Erinnerungen an das erste Aufeinandertreffen der Veolia Towers Hamburg mit den MHP RIESEN Ludwigsburg in dieser Saison sind noch frisch. Vor gerade einmal drei Wochen standen sich beide Teams im Achtelfinale des Magenta Sport BBL Pokals gegenüber. In einer hoch spannenden Partie konnten sich die Barockstädter letzten Endes durchsetzen und damit ihr Ticket für das Pokal-Viertelfinale buchen. Den Hanseaten blieb nach dem Ausscheiden aus dem Wettbewerb nur die Erkenntnis, dass zu viele Möglichkeiten vergeben wurden.

Dem Spielplan sei Dank haben die Veolia Towers am Sonntag (06.11.) direkt die nächste Chance, mehr aus ihren Möglichkeiten zu machen und damit im mittlerweile achten Anlauf hoffentlich den ersten Sieg gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg zu feiern. Tipoff ist um 15 Uhr – Magenta Sport überträgt die Partie ab 14.45 Uhr live.

Auf den Erfolg in der edel-optics.de Arena ließen die Ludwigsburger wettbewerbsübergreifend vier weitere Siege folgen. Lediglich gegen Rostock mussten die Riesen bisher ihre einzige Niederlage einstecken. Ausgerechnet der Aufsteiger ist es auch, der als einziges BBL-Team eine noch bessere Offensive stellt. Die 91,2 durchschnittlich erzielten Punkte der schwarz-gelb gekleideten Barockstädter sind folgerichtig der zweithöchste Wert. Besonders gefährlich ist das Team jenseits der Drei-Punkte-Linie. Kein Team nimmt mehr Dreier (34,8) als die Ludwigsburger – kein Team versenkt mehr Dreier (11,8) als die Ludwigsburger.

Viel Arbeit wird in der Defensive auch auf Kendale McCullum, den besten Balldieb der Liga, zukommen. | Foto: Marvin Contessi

Das Guard-Trio Prentiss Hubb (16,4 Pps), Jhonathan Dunn (16 PpS) und Isaiah Whitehead (10,6 PpS) sowie der bullige Forward Justin Johnson (12,2 PpS) erhalten zu jeder Zeit „Grünes Licht“ von Head Coach Josh King. Und die vier US-Amerikaner scheuen sich nicht davor, dieses zu nutzen. Das wurde auch im ersten Aufeinandertreffen deutlich. Während die Veolia Towers im zweiten Viertel langsam Fahrt aufnahmen, hielten Ludwigsburgs Guards ihr Team mit wilden Distanztreffern im Spiel – im Schlussviertel übernahm Whitehead und hievte sein Team zum Sieg. Dem Tunnelblick auf den Ring geschuldet, gehören Assists dagegen zur Mangelware (16,2) im Ludwigsburger Spiel. Neu dabei ist Shonn Miller, ein athletischer Forward, der vor rund drei Wochen von Chemnitz in die Barockstadt gelotst wurde.

Und obwohl es den Schwaben dank ihrer fast beispiellosen Athletik und der bevorzugten Small-Ball-Spielweise gelingt, auch nach dem Wechsel von John Patrick auf Josh King viel Druck in der Defensive auszuüben, ist die Verteidigungsarbeit nicht mehr das Aushängeschild. Waren die Riesen in den vergangenen beiden Jahren noch die besten (21/22) bzw. zweitbesten (20/21) Balldiebe der Liga, bilden sie mit durchschnittlich 5,2 Steals pro Begegnung derzeit das Schlusslicht. Mit 9,2 Ballgewinnen rangieren die Veolia Towers in diesem Vergleich an Platz zwei.

Überhaupt ist die Defensive im nationalen Wettbewerb das Aushängeschild des Korner-Teams. Nur 75,6 Zähler lassen die Hamburger durchschnittlich zu – Bestwert. Nur 27,6 Prozent Trefferquote aus der Distanz erlauben die Hanseaten ihren Gegnern – Bestwert. Gleiches gilt auch für die Wurfquote (46,8%) aus dem Zwei-Punkt-Bereich. Und auch in puncto erzwungener Ballverluste rangiert das Team an der Spitze – 15,8 Turnover sind ebenso Bestwert.

Die Towers wollen Ludwigsburg keinen Raum zur Entfaltung lassen. | Foto: Dennis Fischer

Dank der defensiven Spitzenleistungen sprangen in der easyCredit BBL zuletzt vier Siege in Serie heraus. Um auch gegen Ludwigsburg von der Verteidigungsstärke zu profitieren, sollte die Veolia Towers aber ihre zuletzt gestiegene Turnover-Quote (14,8) und die Abschlussschwäche aus der Distanz (31,3%) in den Griff bekommen.

Raoul Korner: „Eigentlich muss man gegen Ludwigsburgs immer dasselbe tun – auf den Ball aufpassen und rebounden. Das waren bisher nicht unsere größten Stärken. Aber das ist für uns zu tun. Genauso, wie gegen die Physis gegenhalten. Ich glaube, auch wenn erst fünf Spiele gespielt sind, haben die Statistiken eine gewisse Aussagekraft. Wir haben immerhin auch schon gegen beide Euroleague-Teams gespielt. Es zeigt sich, dass die Defensive nicht unsere Schwäche ist, obwohl wir nicht gut rebounden und Turnover verteidigen müssen. Gleichzeitig zeigt das aber auch, was wir hier noch für Möglichkeiten haben, defensiv noch besser zu werden. Ludwigsburgs ist ohne Frage offensiv sehr talentiert. Da haut jeder die Kugel rauf, der sie in die Finger kriegt. Wenn du da mit viel Selbstvertrauen agierst und viele der schnellen Würfe wieder reboundest, dann stehen am Ende viele Punkte auf dem Tableau. Wir wollen schauen, dass wir genau das defensiv unterbinden. Der Schlüssel für uns wird aber in unserer Offensive liegen.“

James Woodard: „Wenn es uns gelingt, besser auf den Ball aufzupassen, dann werden wir eine Chance auf den Erfolg haben. Wir hatten bereits eine im Pokalspiel. Am Ende haben wir uns aber zu viele Turnover geleistet, die uns den Sieg gekostet haben. Trotz des Ludwigsburger Drucks müssen wir die Kontrolle behalten. Wenn sie viel, vielleicht etwas zu viel, Druck aufbauen, dann müssen wir das zu unserem Vorteil machen. Ich bin mir sicher: Kontrollieren wir den Ball gut und kommen in unser Spiel, dann wird alles gut gehen.“