Camron Reece mit aufgeblasenen Backen beim Warm-Up

Griechischer Abend im Inselpark

Am Dienstag (12.11.) gastiert Aris Midea Thessaloniki zum ersten Mal in der Inselpark Arena. Der griechische Traditionsverein wird zum Duell mit den Veolia Towers von mehr als 500 Gästefans begleitet. Es gelten erhöhte Sicherheitsbestimmungen. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr – Tickets gibt es online und an der Abendkasse.

Nach einem spielfreien Wochenende wartet auf die Veolia Towers am Dienstag (12.11.) das nächste Gruppenspiel im BKT EuroCup. Der 8. Spieltag im zweithöchsten europäischen Klubwettbewerb beschert den Hamburgern eine weitere Herkulesaufgabe. Und das nicht nur sprichwörtlich. Denn der derzeitige Gruppenachte Aris Midea Thessaloniki reist mit der Unterstützung von über 500 angemeldeten Gästefans an. Die Anhänger des griechischen Traditionsvereins sind für ihren ebenso lautstarken wie leidenschaftlichen Support bekannt. Zwei Eigenschaften, mit denen die Hanseaten aber in dieser Spielzeit auch schon auftrumpfen konnten – zuletzt vor rund zwei Wochen, als sich das Team von Benka Barloschky dank einer auf die Ränge überschwappenden Energieleistung gegen Ankara den ersten EuroCup-Sieg dieser Spielzeit sichern konnte. Genau daran gilt es wieder anzuknüpfen, um den frenetischen Griechen auf dem Court und auf den Rängen die Stirn zu bieten.       

Kur Kuath beim Blockversuch gegen Ankara
Mit 3,7 Blocks pro Spiel sind die Hamburger derzeit die Blöck-Könige im BKT EuroCup. | Foto: Dennis Fischer

Tipoff ist um 19.30 Uhr – Tickets gibt es vorab hier online oder am Spieltag an der Abendkasse. Diese ist ab 60 Minuten vor Spielbeginn geöffnet. Für den 8. Gruppenspieltag im BKT EuroCup gelten in der Inselpark Arena erhöhte Sicherheitsbestimmungen. Die Mitnahme von Taschen jeglicher Art ist untersagt. An allen Eingängen werden Personenkontrollen durchgeführt – aufgrund zu erwartender Verzögerungen beim Einlass wird eine rechtzeitige Anreise empfohlen.

Benka Barloschky: „Aris wird sehr physisch verteidigen. Sie haben für die Defensive einige Spezialisten im Kader, die sich sicherlich ganz besonders Brae und Jaizec annehmen werden. Sie haben viel Erfahrung, gleichzeitig haben sie durch den Abgang ihres bisherigen Starting Guards nach Tel Aviv aber zuletzt auch eine entscheidende Veränderung erfahren. Das macht etwas mit einer Mannschaft: Rollen werden noch einmal neu verteilt. Das macht Aris insgesamt unberechenbarer. Was das Spiel zudem noch ein wenig besonderer macht, ist, dass wir wohl so etwas wie eine Auswärtsatmosphäre in unserem Zuhause erleben werden.“

Aris historisch dominant

Wie Sirtaki und Tzatziki lässt sich auch Aris Midea Thessaloniki fast schon als griechisches Kulturgut bezeichnen. Immerhin ist der Klub aus der Hafenstadt an der Ägäis bereits 102 Jahre alt. Mit zehn Meisterschaften, acht Pokalsiegen sowie drei internationalen Titel sind die Aftokrátoras (z.Dt. die Kaiserlichen), was sich auf ihre Dominanz in den 80er und 90er Jahren zurückführen lässt, eines der erfolgreichsten Teams des Landes. Mit unvorstellbaren 80 erfolgreich bestrittenen Spielen in Folge halten die Gelb-Schwarzen den Rekord für die längste Siegesserie.

Benedikt Turudic erhält Glückwünsche von Niklas Wimberg (in Zivil)
Gegen Aris könnten Kapitän Benedikt Turudic und sein Co Niklas Wimberg zum ersten Mal gemeinsam auf dem Parkett stehen. | Foto: Justus Stegemann

In bisher sieben Auftritten im diesjährigen BKT EuroCup reichte es dagegen bisher nur zu zwei Erfolgen – gegen Panevezys und Buorg-en-Bresse. Mit Ausnahme des ersten Gruppenspiels in Venedig hatten die Griechen aber in allen anderen Partien durchaus die Chance, das Parkett auch als Sieger zu verlassen. Cheftrainer Ioannis Kastritis, der seinem Team einen „Defense first“-Ansatz eingeimpft hat, sieht vor allem das derzeit noch unbefriedigende Assist-Turnover-Verhältnis als größte Baustelle: auf 13,4 Vorlagen leistet sich Aris 15,7 Ballverluste. Kein anderer Teilnehmer schneidet hier schlechter ab.

Noch beständig unbeständig

In Aufbauspieler Vassilis Toliopoulos hat Aris nicht nur einen klaren Anführer, sondern auch einen ausgewiesenen Distanzwurf-Experten. Durchschnittlich landen 3,4 Dreier des 1,87 Meter großen Guards im Ziel – mit 16,6 Punkten ist er Topscorer. Die US-Amerikaner Landers Nolley (9,3 PpS) und Trey Woodbury (8,1), welcher letzte Saison noch für Bamberg an den Start gegangen war, haben sich nach dem Abgang von Ex-Göttinger David de Julius in Richtung Euroleague als weitere beständige Optionen im Angriff herauskristallisiert. Apropos Beständigkeit: die fehlt noch so etwas. Dem sich schnell drehenden Personalkarussell geschuldet, standen bereits 17 Spieler für Thessaloniki auf dem Parkett.