Gegen gefährliche Göttinger
Am Samstag (01.02.) empfangen die Veolia Towers Tabellenschluss BG Göttingen in der Wilhelmsburger Inselpark Arena. Die Niedersachsen haben zuletzt sieben Spiele in Serie verloren. Spielbeginn ist um 18.30 Uhr – die letzten Tickets gibt es noch online.
Es soll Menschen geben, die unter Druck besonders gut arbeiten können. Die Veolia Towers scheinen derzeit dazuzugehören. Nach den beiden Comeback-Siegen gegen Panevezys und Würzburg haben sich die Hamburger unter der Woche in einem Basketball-Krimi nach Verlängerung in Thessaloniki durchgesetzt – und dabei einmal mehr ihre Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt. An die wettbewerbsübergreifend drei Siege in Serie wollen die Hanseaten am Samstag (01.02.) gegen die BG Göttingen anknüpfen. Nach einer fatalen Hinrunde zieren die Niedersachsen aktuell das Tabellenende, der Druck, sich mit allen Mitteln im Abstiegskampf zu wehren, ist groß – was sie besonders gefährlich macht. Statistisch haben die Towers die Nase in den meisten Kategorien leicht vorn, auch die historische Bilanz spricht knapp (6-4) für die Hamburger – die Unterstützung einer so gut wie ausverkauften Arena ist gewiss. Doch was wirklich zählt, ist bekanntlich auf dem Platz. Und da wird sich zeigen, welches Team besser mit dem jeweiligen Druck umgehen kann.

Spielbeginn in der Wilhelmsburger Inselpark Arena ist um 18.30 Uhr. Die letzten Tickets für das Spiel gibt es bereits ab 8 Euro im Online-Ticketshop oder an der Abendkasse. Zusätzlich überträgt DYN wie gewohnt ab 18.15 Uhr live – kommentiert von Richie Bielau.
Benka Barloschky: „Ich denke, Göttingen ist derzeit kein einfach zu spielender Gegner. Ein Trainerwechsel kann neue Energie freisetzen. Die Karten im Team werden noch einmal neu gemischt, jeder Spieler kann sich neu beweisen. Sie haben viel Firepower auf den Guard-Positionen, mit Wiggins einen sehr Rebounder und mit Mushidi jemanden, der jederzeit explodieren kann. Das macht es gefährlich. Für uns ist es ein extrem wichtiges Spiel für das Erreichen unserer selbstgesteckten Ziele. Wir dürfen uns jetzt nicht zu sehr auf das Tabellenbild, den Gegner oder die letzten Erfolge konzentrieren – sondern müssen bei uns und im Moment bleiben. Ich habe sehr großen Respekt vor der Aufgabe.“
Vorsicht vor dem Schlusslicht
Gelinde gesagt ist die Hinrunde für die BG Göttingen alles andere als erfolgreich gelaufen. Sieben Niederlagen gab es zuletzt in Folge, alle acht bisherigen Auswärtsspiele wurden verloren. Der Vorletzte, die Skyliners aus Frankfurt, sind bereits drei Siege entfernt. Die Herausforderung für Head Coach Mikko Riipinen, der Mitte Januar das Amt von Olivier Foucart übernommen hat, könnte größer kaum sein. Zuversicht ist dennoch vorhanden. Im ersten Spiel unter dem Schweden, beim 93:91 gegen den MBC, trennten die Niedersachsen nur Sekunden von ihrem zweiten Saisonsieg.

Die größte Baustelle im Göttinger Spiel ist bislang die Defensive. Durchschnittlich 96,6 Punkte kassiert das Tabellenschlusslicht pro Partie – die 79,7 Zähler, die im Schnitt erzielt werden, reichen hinten und vorn nicht aus, um das auszugleichen. Anlass, die Veilchen deswegen auf die leichte Schulter zu nehmen, gibt es allerdings nicht. Gleich fünf Spieler, darunter Topscorer Trae Holder (15,4 PpS), punkten im Schnitt zweistellig, jeder von ihnen hat schon in mindestens einer Partie die 20-Punkte-Marke geknackt. Mit Marcus Shaver Jr. kam ein neuer Guard, der mit jeweils vier Vorlagen in seinen ersten beiden Auftritten für mehr Ordnung im Göttinger Spiel gesorgt hat.
Pech im Spiel, Glück in der Liebe
Nach dem Trainerwechsel bislang nicht mehr so zum Zug gekommen ist Zach Ensminger. Dabei hat sich der Sohn von BBL-Legende Chris Ensminger im Vergleich zu seinem starken Vorjahr, unter anderem an der Seite von Osaro Rich, statistisch sogar noch einmal gesteigert. Durchschnittlich 9,0 Punkte, 3,1 Rebounds und 1,9 Assists machen ihn zum fünfteffizientesten Spieler im Team. Erfolg gelang dem 23-Jährigen dennoch, aber auf anderer Ebene. Vergangenen Sommer machte Ensminger seiner Langzeitfreundin einen Antrag, sie sagte ja – und das Video davon ist mittlerweile ein viraler Internet-Hit. Fast 14 Millionen Views und über 3 Millionen Likes gab es über TikTok und Instagram.