Gegen die Löwen: Angriff als Verteidigung

Gegen die Basketball Löwen Braunschweig bestreiten die Veolia Towers am Samstag (06.01.) ihr erstes Pflichtspiel nach dem Jahreswechsel. Die Partie ist bereits ausverkauft. Tipoff ist um 18.30 Uhr – DYN überträgt ab 18.15 Uhr live.

Wie man es auch dreht und wendet, die Veolia Towers haben sich mit sieben Siegen aus den letzten neun Partien zum Jahreswechsel im Liga-Mittelfeld etabliert. Den Neujahrswünschen der Hamburger nach soll das auch so bleiben. Da kommt es doch geradezu wie gerufen, dass die Hanseaten im Januar ausschließlich auf die Konkurrenz im unmittelbaren Nähe treffen – und so ihr Schicksal über den Weiterverlauf der Spielzeit in den eigenen Händen halten. Nähe ist hierbei gleich in zweierlei Hinsicht zutreffend: tabellarisch wie geografisch. Denn sowohl Vechta, Oldenburg und Rostock liegen im easyCredit BBL Tableau sowie auf der Landkarte (200 Kilometer oder weniger) im mittelbaren Umfeld der Hamburger. Ebenso wie Braunschweig, deren Basketball Löwen am Samstag (06.01.) zum Start der Nord-Duell-Serie im Wilhelmsburger Inselpark gastieren.

Defense first: Auch gegen Braunschweig wird es auch auf die Qualitäten von Edelverteidiger Nico Brauner ankommen – wie hier gegen MVP-Kandidat Kuhse. | Foto: Justus Stegemann

Spielbeginn ist um 18.30 Uhr. Die edel-optics.de Arena ist ausverkauft – live zu sehen gibt es das Spiel ab 18.15 Uhr auch bei DYN. Die Abendkasse ist trotzdem geöffnet, denn dort können Fans ab sofort bei jedem Heimspiel direkt ihre Tickets für den Jubiläumsspieltag gegen den FC Bayern Basketball erwerben. Auch hier gilt: Schnell sein lohnt sich. Die meisten Plätze im Unterrang sind bereits vergriffen – die ersten Blöcke im Oberrang geöffnet.

Benka Barloschky: „Dass wir jetzt eine ganze Woche Zeit zur Vorbereitung hatten, hat mir noch einmal bewusst gemacht, was für einen Unterschied das machen kann. Für das Spiel am Samstag konnten wir viel mehr in die Tiefe gehen. Wenn man regelmäßig eine Woche Zeit hat, der Gegner kurz vorher noch aktiv war, dann kann das ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein. Unser Hauptfokus muss wieder darauf liegen, die Braunschweiger Mannschaft über unsere Defensive zu stoppen. Ich halte sie für eine richtig gute Mannschaft, ich traue ihnen in der Saison viel zu. Sie sind jung und athletisch, haben viel Speed, Länge und Physis. Auch wenn in Teilen die Erfahrung fehlt, hat man im Spiel gegen Göttingen gesehen, was passiert, wenn sie offensiv explodieren. Umso wichtiger ist die Defensive. Da fängt alles für uns an. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Leistung hinten auch mit unserem Angriff zusammenhängt. Fakt ist, wenn wir vorn treffen, dann gibt uns das ein paar mehr Prozente für den Kampf in der Defensive. Effiziente Offense beeinflusst die Defensive auf jeden Fall positiv.“

Löwen-Angriff mit viel Zug zum Korb

Auch wenn die Basketball Löwen am Dienstag eine deutliche Niederlage bei Meister Ulm kassierten, so haben sich die Braunschweiger nicht zuletzt dank der beiden Siege vor dem Jahreswechsel an der Tabellenmitte festgekrallt. Zuvor stellten die Niedersachsen auch schon gegen Champions League Sieger Bonn und Euroleague-Teilnehmer München erfolgreich ihre Bissigkeit unter Beweis. Siege gab es immer dann, wenn die Truppe von Jesus Ramirez, seit 2021 an der Seitenlinie, ihre Gegner unter 86 Punkten hielt. Was darauf schließen lässt, dass auch der Angriff eine gute Verteidigung gegen die Löwen zu sein scheint.

Jung, wild, hungrig – und bereits mit sechs Siegen auf der Habenseite. Das letzte Mal feierten die Löwen einen Kantersieg im Derby gegen Göttingen | Foto: Christian Schlüter

Selbst zeigt sich das Löwenrudel zwar auch gern angriffslustig, doch nicht immer erzielen die Treffer auch die gewünschte Wirkung. Mit durchschnittlich 83,5 Punkten produziert die Braunschweiger Offensive die fünftgeringste Ausbeute. Dabei suchen Topscorer TJ Crockett Jr. (15,2 PpS) & Co. mit Vorliebe den Weg zum Korb. Nur Berlin versucht es aus dem Zwei-Punkt-Bereich häufiger. Gleichwohl ist nicht immer der Abschluss in unmittelbarer Ringnähe das Ziel. Denn über zehn Prozent des Gesamtertrages kommen aus der Mitteldistanz – durchaus eine seltene Häufung im modernen Basketball.

Experten, Routinier und Youngster als wichtige Stützen

Auch Braunschweigs bester Vorlagengeber Ahmaad Rorie (11,8, 5,9 Ass.), Reboundmaschine Jilson Bango (11,5, 8,2 Reb.) und Allrounder Ferdinand Zylka (10,1) kommen durchschnittlich auf zweistellige Punktewerte. Alle drei haben in dieser Saison schon in mindestens einer Partie über 20 Zähler aufgelegt. Rückkehrer Martin Peterka (7,9), der bereits von 2020 bis 2022 das Löwen-Trikot trug, punktet zwar nicht mehr so fleißig wie in der Vergangenheit. Der Tscheche ist aber dank seiner Erfahrung und Qualitäten als Stretch-Vierer auch im dritten Jahr eine wichtige Stütze des Teams.

Gleiches gilt auch für die Tischler-Zwillinge Nicholas (7,6) und Brandon (7,4) sowie für Sananda Fru (5,4). Das Youngster-Trio bestätigt auch in dieser Spielzeit die kontinuierlich aufsteigende Entwicklung und steht damit stellvertretend für den ausgerufenen Braunschweiger Weg. Abgerundet wird der Kader von zwei Akteuren, die sich durch ihren Einsatz und, im Fall von Barra Njie (3,7 Ass.), dem guten Auge für die Mitspieler oder, zutreffend auf Amar Sylla (4,1), starkem Rebounding auszeichnen.