Ansprache Auszeit Benka Barloschky

Gegen die härteste Defensive der Liga

Die Veolia Towers empfangen am Samstag (04.05.) Rivale NINERS Chemnitz in der Inselpark Arena. Nach ihrem Europe Cup Sieg gerieten die Sachsen zuletzt ein wenig ins Straucheln. Spielbeginn ist um 20 Uhr – Tickets gibt es noch online und an der Abendkasse.

Zwischen den Veolia Towers und NINERS Chemnitz gab es in der Vergangenheit bereits zahlreiche explosive Duelle, insgesamt 22 an der Zahl. Besonders prägend waren die fünf hart umkämpften Halbfinalspiele in den ProA-Playoffs 2019. Aus denen die Hamburger bekanntlich als Sieger hervorgingen. In der ewigen Bilanz haben dagegen die Sachsen mit 14 Siegen, sechs davon entspringen aus den bisherigen sieben BBL-Partien, die Nase vorn. Am Samstag (04.05.) bahnt sich ein weiteres brisantes Aufeinandertreffen an. Drei Spieltage vor Hauptrundenende benötigen beide Teams die Punkte, um ihre selbstgesteckten Ziele zu erreichen. Dass die Chemnitzer zudem mit drei Niederlagen in Serie im Gepäck in die Hansestadt reisen, könnte für zusätzlichen Zündstoff sorgen. Umso wichtiger, dass die Towers, bei denen weiterhin der Einsatz der beiden Center Jonas Wohlfarth-Bottermann und Aleksander Dziewa fraglich ist, einen möglichst kühlen Kopf bewahren und sich nicht in hitzige Gefechte verwickeln lassen.

Das Hamburger Aufbau-Duo erwartet am Samstag ein druckvoller Gegner. | Foto: Justus Stegemann

Tipoff ist um 20 Uhr. Die Inselpark Arena öffnet ihre Türen 60 Minuten vor Spielbeginn – gleichzeitig auch die Abendkasse. Dort oder hier im Online-Ticketshop gibt es noch die letzten Tickets für das Duell gegen die frischgebackenen Europapokalsieger sichern.

Benka Barloschky: „Chemnitz spielt eine unglaublich starke Saison. Man erkennt ganz klar den Stil von Rodrigo Pastore, was ein Gütesiegel für einen Trainer ist. Er hat über viele Jahre mit viel Kontinuität etwas aufgebaut, das jetzt mit einem Titel belohnt wurde. Die Ergebnisse sind jetzt in der BBL zuletzt ausgeblieben. Ich glaube, dass sie sehr viel daransetzen werden, jetzt wieder in die Erfolgsspur zurückzukommen. Es geht für sie um den dritten Platz, es steht viel auf dem Spiel. Genauso wie für uns. Und wir haben schon mehrfach in dieser Saison gezeigt, gegen Ludwigsburg, Oldenburg oder auch in Chemnitz bewiesen, dass wir auch gegen physische Gegner sehr gut spielen können. Dafür müssen wir aber mental bereit sein.“

NINERS träumen von großer Zukunft

Nur vier Jahre nach ihrem Aufstieg aus der ProA haben die NINERS Chemnitz ihren ersten Titel gewinnen können. In einem Herzschlagfinale inklusive Verlängerung krönte sich die Mannschaft von Rodrigo Pastore zum Europe Cup Champion. Anschließend wurde gemeinsam mit 10.000 Fans ausgelassen gefeiert. Und die Basketballverrücktheit in Sachsen lässt die Verantwortlichen der NINERS bereits von der Zukunft träumen. Die Messehalle ist in dieser Spielzeit zu nahezu 99 Prozent ausgelastet – 13,9 Prozent Zuwachs untermauern den Wunsch nach einer neuen, größeren Spielstätte.

Chemnitz Aher Uguak mit viel Kontakt zum Korb in Chemnitz
Schon das Hinspiel wurde unglaublich körperlich ausgetragen. | Foto: Jan Stimpel

Im derzeitigen Hauptquartier der selbsternannten Orange Army setzte es unter der Woche eine Niederlage gegen Vechta – und damit die dritte in Serie. Entsprechend spielen die Chemnitzer im Rennen um die Pole-Position nur noch eine Nebenrolle. Der Heimvorteil für die erste Playoff-Runde, die Qualifikation ist bereits in trockenen Tüchern, bleibt das selbsterklärte Ziel. Cheftrainer Pastore bemängelte zuletzt die fehlende Intensität in der Verteidigung – eigentlich die härteste der Liga – und verloren gegangene Linie im Angriffsspiel. Die Gefahr ist also groß, dass die NINERS im Duell am Samstag eine Reaktion zeigen wollen.

Kleine Rotation, großer Output

Der argentinische Übungsleiter agiert auf nationalem Parkett nahezu die komplette Spielzeit mit einer Neuner-Rotation. Im internationalen Wettbewerb erweiterte Ousman Krubally das Aufgebot, in der BBL verzeichnete der 36 Jahre alte Forward jedoch seit Ende Januar keinen Einsatz mehr. Was wohl auch an den ebenso starken wie konstanten Leistungen der anderen sechs Importspieler liegt. Gleich fünf von ihnen kommen im Schnitt auf eine zweistellige Punkteausbeute – Kaza Kajami-Keane (11,1 PpS, 6,0 Ast.), Ex-Hamburger Deandre Landsdowne (12,3, 4,3 Ast.) und Wesley van Beck (14,6, 3,9 Ast.) überzeugen dazu noch mit einem guten Auge für den Mitspieler. Jeff Garrett (13,2, 7,4 Reb.) besticht mit starkem Rebounding, Aher Uguak (10,6) mit seiner Vielseitigkeit, Tylor Ongwae gilt als ausgesprochen harter Arbeiter.

Die deutschen Positionen sind dagegen deutlich dünner besetzt, nur 25,3 Prozent aller Minuten – die drittwenigsten aller BBL-Klubs – fallen auf heimische Akteure ab. Auffälligster von ihnen ist Kevin Yebo. Der ehemalige Tower ist mit 17,2 Zählern Topscorer des Teams, dazu zweitbester Rebounder. Kapitän und Lokalmatador Jonas Richter fungiert dank 8,1 Punkten und 3,9 Rebounds als starker Back-Up. Dominic Lockhart komplettiert die Reihen. Offensiv tritt der großgewachsene Guard kaum noch in Erscheinung, dank seiner defensiven Ausrichtung passt er dennoch perfekt ins Aufgebot. Hinter seinem Einsatz steht jedoch ein Fragezeichen – gegen Vechta fehlte er verletzt.