EuroCup-Hinrundenabschluss gegen Ankara

Nach rund dreiwöchiger Spielpause empfangen die Hamburg Towers am Dienstag (11.01.) Turk Telekom Ankara zum Abschluss der Hinrunde in der Gruppenphase. Tipoff in der edel-optics.de Arena ist um 19.30 Uhr. Zugelassen sind 200 Zuschauer:innen.

WHAT’S UP?! Nur rund 48 Stunden nach dem Auswärtserfolg in Bonn geht es für die Hamburg Towers am Dienstag (Tipoff 19.30 Uhr) schon wieder auf das Parkett. Nach rund dreiwöchiger Pause nimmt der 7DAYS EuroCup seinen Spielbetrieb wieder auf und beschert den Hanseaten zum Bergfest, also zum Abschluss der Hinrunde in Gruppe A, ein Aufeinandertreffen mit Turk Telekom Ankara. Der türkische Vertreter absolviert aktuell seine sechste Spielzeit im zweithöchsten europäischen Wettbewerb, jedoch erst das zweite Jahr seit 2010. Die größten Erfolge feierte der Klub aus der Hauptstadt Türkeis in der ersten Dekade des aktuellen Jahrtausends. Nach dem Pokalerfolg und der Vizemeisterschaft 2008 endete die Erfolgsserie jedoch vorerst. Nach mehreren verpassten Playoff-Teilnahmen und zwei Jahren in der zweiten Liga kehrte Ankara erst 2018 ins türkische Oberhaus zurück und kämpft fortan, um in die Riege der türkischen Topteams zurückzukehren. Seit Dezember leitet Henrik Rödl die Geschicke des derzeit Elftplatzierten in der Basketbol Süper Ligi. Unter dem Ex-DBB-Coach folgten auf zwei Siege, jeweils einen in jedem Wettbewerb, drei Niederlagen im Ligabetrieb – gegen Fenerbahçe, Galatasaray und Bursa. In der Vorrundengruppe A rangiert der türkische Vertreter mit fünf Siegen aus acht Spielen auf Platz fünf – mit bester Aussicht auf das Erreichen der nächsten Runde. Neben Topscorer Aaron Harrison (16 PpS), der jedoch seit Mitte Dezember keine Partie mehr bestritt, kann sich Henrik Rödl vor allem auf die Dienste von Ex-Münchner JaJuan Johnson (13,3) und Anthony Clemmons (11) verlassen. Der letztjährige Göttinger Aubrey Dawkins (8,6) und Octavius Ellis (8,5) verleihen dem Team mehr Tiefe – mit 2,3 Blocks pro Partie hält niemand das eigene Brett so sauber wie Ellis. Für die Hamburg Towers wird es besonders wichtig sein, der Partie schnell ihr Tempo aufzudrücken. Denn anders als die Hanseaten, die Schnelligkeit bevorzugen und im Schnitt 87,3 Punkte erzielen, setzt Ankara auf ein geordnetes Halbfeld-Spiel – was die zweitgeringste Punkteausbeute (74) bedingt. Unterstützung in der edel-optics.de Arena erhalten die Hamburg Towers von maximal 200 Zuschauer:innen. Alle anderen können die Partie ab 19.15 Uhr live bei Magenta Sport verfolgen.

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DUELL IM FOKUS Eddy Edigin vs. JaJuan Johnson. Auf der Centerposition bekommt es der eher klassisch mit dem Rücken zum Korb agierende Hamburger Big Man mit einem eher unorthodox auftretenden Gegenüber zu tun. Der fünf Zentimeter größere JaJuan Johnson zeichnet sich besonders durch seine Variabilität und Athletik aus. Der Center wurde in der vergangenen Saison für München noch als Forward gelistet und spielt mit Vorliebe mit dem Gesicht zum Korb – auch weil er sich auf einen sicheren Mitteldistanzwurf verlassen kann. Für Ankara erzielt JaJuan Johnson durchschnittlich 13,3 Punkte, 5,5 Rebounds und 0,6 Steals in rund 28 Minuten Einsatzzeit. Eddy Edigin steht rund 12 Minuten pro Partie auf dem Feld und kommt im Schnitt auf 4,1 Punkte, 3,9 Rebounds und ebenfalls 0,6 Ballgewinne.

BLICK IN DIE GESCHICHTSBÜCHER Als Profi war Henrik Rödl elf Jahre für ALBA BERLIN aktiv. In der Zeit gewann er sieben deutsche Meisterschaften und vier Pokaltitel. Mit der deutschen Nationalmannschaft nahm der spätere Bundestrainer noch vor seinem Profidebüt an den Olympischen Spielen teil, gewann 1993 die Europameisterschaft und krönte seine überaus erfolgreiche Karriere im DBB-Dress 2002 mit WM-Bronze. Anschließend wechselte Henrik Rödl auf den Trainerposten, zuerst bei Berlins Kooperationspartner Lichterfelde, später dann im Profi- und Jugendbereich bei ALBA. Hier folgte 2006 ein weiterer Pokalerfolg, von 2010 bis 2015 stand er für Trier an der Seitenlinie. Anschließend übernahm Rödl zunächst die A2-Nationalmannschaft, bekleidete von 2017 bis August 2021 den Posten des Bundestrainers – auch Lukas Meisner und Justus Hollatz erlebten unter Rödl ihr DBB-Debüt.

OFF THE COURT Auf den Rängen in der edel-optics.de Arena wird es in den kommenden Heimspielen zunächst deutlich leerer. Nach aktueller Corona-Verordnung der Stadt Hamburg dürfen die Heimspiele vorerst vor 200 Zuschauer:innen ausgetragen werden. Für das Spiel gegen Turk Telekom Ankara mussten daher zunächst alle Tagestickets storniert werden. Am Montag wurden alle Ticketkund:innen direkt bei Mail über den Prozess der Rückerstattung informiert. Dauerkarten-Inhaber:innen haben zudem eine Information erhalten, unter welchen Bedingen sie dennoch am Heimspiel der Hamburg Towers gegen Turk Telekom Ankara teilnehmen können.

KURZER SCHNACK VOR DEM SPIEL

Im EuroCup kommt Lukas Meisner auf einen Schnitt von 5,6 Punkten pro Spiel. | Foto: Dennis Fischer

PEDRO CALLES: „Ankara durchläuft gerade einen Wandel, sie haben den Coach gewechselt und versuchen jetzt eine neue Philosophie zu etablieren. Auch im Personal hat sich einiges getan – mit Jared Terrell haben sie einen gefährlichen Außenspieler verpflichtet, zudem gehe ich davon aus, dass einige ihrer zuletzt verletzten Big Men zurückkehren werden. Ich kann mir nicht erklären, wieso sie in der türkischen Liga nur auf dem elften Platz stehen, dafür habe ich ihren nationalen Wettbewerb aber auch zu wenig verfolgt. Generell ist es so, dass die nationalen Ligen gerade im Bereich des Scoutings sehr anspruchsvoll sind und die Teilnahme im internationalen Wettbewerb nicht immer eine vollständige Ausarbeitung zulässt. Wir werden auch am Dienstag weiter auf Justus und Jaylon verzichten müssen. Wir haben eine gute Partie zuletzt in Bonn gezeigt – unsere Defensive, also die Energie und die Physis, im letzten Spiel und der Kampf um den Rebound waren sehr gut. Das werden wir morgen auch brauchen. “

LUKAS MEISNER: „Ich freue mich sehr, dass es jetzt auch im EuroCup weiter geht. Wir sind mit zwei Siegen in die Pause gegangen. Das hat uns wirklich gutgetan, auch das Bild in der Tabelle sieht danach schon anders aus. In Bonn haben wir gesehen, dass wir dem Team auch vertrauen können, wenn zwei Spieler ausfallen. Wir haben genug Qualität in der Mannschaft, auch auf den anderen Positionen, um den Ausfall zu kompensieren. Auf die Leistung können wir auf jeden Fall aufbauen. Natürlich kann ich mich gut an Henrik erinnern, an seine Zeit als Trainer in Trier und natürlich als Nationaltrainer. Ich freue mich sehr auf das Duell und hoffe prinzipiell, dass es für ihn gut läuft – mit Ausnahme der Spiele gegen uns. Ebenso freue ich mich, dass doch 200 Leute mit dabei sein können, und wünsche mir, dass für richtig gute Stimmung sorgen können. Für uns als Spieler ist es ein Privileg sie dabei zu haben, wir sollten es also alle genießen.“