Erster Test absolviert

Am Mittwochabend testeten die Veolia Towers Hamburg zum Abschluss des siebentägigen Trainingslagers im polnischen Breslau gegen den 7DAYS EuroCup Konkurrenten Slask Wroclaw. Nach vierzig Minuten endete das erste Testspiel der Vorbereitung mit einem ungewöhnlichen 100:100-Unentschieden.

Neben den erfahrenen Seth Hinrichs, Yoeli Childs, Marvin Clark II und Kendale McCullum stand auch Youngster Leif Möller in der Starting Five. Und der 19-Jährige zahlte das Vertrauen seines Coaches prompt zurück, klaute den ersten Ball und verwandelte anschließend nervenstark zwei Freiwürfe. Nachdem Kendale McCullum den nächsten Abschluss trotz Foul verwandelt hatte, nahm Slask Wroclaw sofort eine Auszeit. Trotz des frühen Zeitpunkts in der Saisonvorbereitung war von Anfang an viel Intensität in der Partie. Der frühe Vorsprung wuchs bis auf sieben Zähler an. Anschließend aber mussten die Hamburger ihrer aggressiven Defensive Tribut zollen, aufseiten des Teams von Raoul Korner häuften sich die Fouls – insgesamt elf bis zum Ende des ersten Viertels. Langsam fand auch Slask seinen Rhythmus und übernahm zum Ende des ersten Viertels (24:25) die Führung.

Zum Start des zweiten Viertels wieder Towers-Tempobasketball. Mit einem 7:0-Lauf in nur 70 Sekunden brachten sich die Hamburger wieder in Front. Nach einer erneuten Auszeit der Polen, schlossen diese aber erneut wieder auf. Die harte Trainingswoche machte sich in einer zunehmenden Fehlerquote bemerkbar. Doch die Veolia Towers fighteten, waren unglaublich laut auf der Bank und feuerten einander an. Die Geschlossenheit zahlte sich aus. Mit einem Buzzerbeater schloss Trainingsspieler Harrison Cleary zum 50:51 auf. Ähnlich hoch wie der Spielstand blieb die Foulbelastung – sowohl Lukas Meisner als auch Kendale McCullum hatten zum Seitenwechsel bereits vier persönliche Fouls angesammelt. Was sich aber nicht als Problem herausstellen sollte – für das Trainingsspiel wurde die Foulobergrenze aufgehoben.

Das Scoring bis hierhin weitestgehend ausgeglichen. Alle zehn eingesetzten Akteure trugen sich bereits zur Halbzeit auf den Scoringbogen ein. Im dritten Viertel nahm die bis dahin hohe Trefferquote der Veolia Towers zunächst ab – die Abschlüsse beim polnischen Team blieben hochprozentig. Bis auf zehn Zähler legte Slask Wroclaw vor, dann zogen die Hamburger die defensiven Schrauben wieder enger, kamen anschließend ins Laufen und konnten wieder verkürzen. Auch die Intensität blieb weiterhin hoch, ebenso wie die Aggressivität in der Defensive. Die Beine wurden allerdings immer schwerer. Vor dem letzten Abschnitt lagen die Towers 72:77 in Rückstand.

Wie schon während der gesamten Partie starteten die Veolia Towers Hamburg auch stark in den Schlussabschnitt, zehrten dabei von der in der Woche entwickelten Teamchemie und ihrem Kampfgeist. Fünf Minuten vor dem Ende des ersten Testspiels sorgte ein schön herausgespielter Dreier von Len Schoormann für den Ausgleich. In der Crunchtime wurde es noch einmal richtig hitzig. Mit einer Ganzfeldpresse zwangen die Hamburger ihre Gegenüber eigentlich zur Acht-Sekunden-Überschreitung. Die Unparteiischen werteten einen Tip von Lukas Meisner allerdings als Ballkontrolle und verwehrten dem Korner-Team das Momentum. Doch die Towers ackerten weiter, klauten sich diesmal regelkonform den Ball – Seth Hinrichs konnte nur unsportlich am Abschluss gehindert werden. Kurzzeitig gingen die Hamburger wieder in Führung, dann wieder Slask. Beide Teams wollten spürbar den Sieg. Fünf Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit glich Kendale McCullum mit einem weiten Dreier aus. Mehr passierte nicht – auch, weil sich beide Teams auf das 100:100 Unentschieden und ein Ende nach 40 Minuten verständigten.

James Woodard kam aufgrund kleinerer Beschwerden nicht zum Einsatz, Yoeli Childs wurde nach einem Pferdekuss in der zweiten Halbzeit nicht mehr eingesetzt.

Stats: Schoormann (12, 3 Stl.), Cleary (11), Philipps (6), Möller (6), Meisner (10), McCullum (21, 10 Ass.), Hinrichs (10, 11 Reb.), Clark II (17), Kozak (5), Childs (2, 5 Reb.)