Kur Kuath klatscht Mitspieler bei Einlauf ab

Entscheidungswoche für die Towers

Die Veolia Towers starten am Mittwoch (07.05.) gegen die NINERS Chemnitz in die entscheidende Saisonwoche. Die Sachsen erzielten in ihren letzten beiden Spielen jeweils über 100 Punkte. Spielbeginn ist um 18.30 Uhr – Tickets gibt es noch online und an der Abendkasse.

Es ist die mit Abstand spannendste Woche der Saison. Lediglich zwei Teams haben ihre Playoff-Qualifikation sicher, zwei weitere immerhin die Teilnahme an den Play-Ins. Danach kämpfen gleich zehn Klubs noch um ein möglichst spätes Ende der Spielzeit. Die Veolia Towers, nach drei Niederlagen in Serie auf Platz 12 abgerutscht, sind eines dieser Teams. Rechnerisch ist von Platz fünf bis Platz 14 noch alles im Rahmen der Möglichkeiten – eine Prognose kaum möglich. Denn das Rennen im Ligamittelfeld ist unglaublich eng. Das Restprogramm für die Mannschaft von Benka Barloschky könnte allerdings schwieriger kaum sein. Die NINERS Chemnitz, Gegner am Mittwoch (07.05.) zum Auftakt der Entscheidungswoche, sind aktuell Fünfter – am Sonntag folgt dann der Zweitplatzierte Ulm. Allerdings, und diesen Fakt unterstreicht das Tabellenbild noch einmal deutlich, hat diese Spielzeit bislang bewiesen, dass so gut wie jedes Team in der Lage ist, jedes andere zu schlagen. Und genau mit diesem Wissen im Hinterkopf werden die Hamburger alles ihnen Mögliche in die Waagschale werfen, um das Saisonende noch über das Ende dieser Woche hinaus zu verlängern.

Kur Kuath sammelt Rebound im Spiel gegen Chemnitz
Im Hinspiel (69:60) war Kur Kuath mit 16 Punkten und 12 Rebounds der beste Hamburger. | Foto: René Hudl

Tipoff in der Inselpark Arena ist um 18.30 Uhr. Tickets für das Duell mit dem einstigen ProA-Rivalen gibt es im Online-Ticketshop und an der Abendkasse. Zudem überträgt Dyn wie gewohnt live – die Übertragung startet um 18.15 Uhr, kommentiert von Arne Malsch und zusätzlich begleitet durch Experte Ingo Freyer.

Benka Barloschky: „Wir haben keine leichte Phase. Da sind wir intern auch sehr ehrlich zueinander. Wir haben es zuletzt nicht geschafft, unsere beste Performance auf das Spielfeld zu bekommen. Ehrlicherweise waren wir weit davon entfernt. Chemnitz dagegen hat gerade einige knappe Spiele gewonnen, sie sind ergebnistechnisch also sehr gut drauf. Das spricht dafür, dass viel Vertrauen in der Mannschaft ist. Die Niners bleiben sich insgesamt treu, sind aggressiv in der Defensive. Offensiv bewegen sie sich vielleicht etwas mehr als andere Teams, die Fünfer sind mobiler, das Spiel ist etwas positionsloser. Entscheidend wird sein, welche Mannschaft physischer ist, besser beim Rebound agiert. Das sind Kernelemente, die gegen Chemnitz wichtig werden. Wir wollen also dahin kommen, wieder unseren besten Basketball zu spielen.“

Die Spätzünder

Mit dem Ausruf „Hinten kackt die Ente“ prägte der ikonische Sportkommentator Frank Buschmann Ende der Neunziger einen Ausdruck, der aus dem Sport-Jargon nicht mehr wegzudenken ist. Und der derzeit sinnbildlich für die Auftritte der NINERS Chemnitz steht. Denn die Sachsen drehen im Saisonendspurt noch einmal richtig auf, sicherten sich in der Vorwoche zwei Siege, inklusive zwei Hundertern, in der Verlängerung. Und machten damit die vorangegangenen drei Niederlagen in Folge prompt wieder vergessen. Im engen Tabellenbild kletterte die Mannschaft von Rodrigo Pastore, der mittlerweile seit 10 Jahren die Geschicke leitet, auf Platz fünf.

Chemnitz Kevin Yebo Jubelgeste
Zurück in Chemnitz – Kevin Yebo neu aufgeblüht. | Foto: Swen Pförtner

Der Aufschwung beim östlichsten BBL-Vertreter ist eng mit einem Namen verknüpft: Kevin Yebo. Der Forward, der seine Bundesligapremiere im Towers-Trikot feierte, wechselte nach einem unglücklichen Halbjahr in München zurück an den Ort seiner größten Erfolge. Und blühte wieder auf – statt 3,2 Punkten für die Bayern sind es 14,9 Zähler für Chemnitz. Womit der 2,07-Meter-Mann mit dem sicheren Händchen aus der Distanz (45,0 %) direkt wieder den Topscorer stellt. Von der Bank kommend reichen dem effizienten Schlaks etwas mehr als 22 Minuten Spielzeit, um sein Team beachtlich besser zu machen.

Perfekte Ergänzung & stabiler Kern

Allerdings ist Yebo nicht die einzige Nachverpflichtung, die gepasst hat, wie die Faust aufs Auge. Der im Oktober gekommene Victor Bailey Jr. (14,4 PpS) sowie Februar-Addition Jacob Gilyard (11,9) bilden an der Seite von DeAndre Landsdowne eine kongeniale Ergänzung. Und machten den Abgang von Ex-Hamburger Will Christmas schnell vergessen. Auch das frühe Saisonaus von Anführer Allrounder Aher Uguak (13,3) fällt so nicht mehr ganz so schwer ins Gewicht. Die beiden Forwards Olivier Nkamhoua (10,4) und Jeff Garrett (10,0) brillieren ebenfalls als veritable Scorer, vor allem aber als die stärksten Rebounder im Team. Nicholas Tischler (6,0), Damien Jefferson (5,1) und Kapitän Jonas Richter (4,9) runden die Rotation ab.