Ein Mittelfeld-Duell mit besonderen Reizen

Am Samstag (07.01.) empfangen die Veolia Towers Hamburg den aktuellen Tabellenzwölften ratiopharm ulm. Tipoff vor den Augen von Ulm-Legende Per Günther ist um 20.30 Uhr. Nur noch wenige Resttickets verfügbar. Magenta Sport überträgt ab 20.15 Uhr.

Nach zuletzt zwei Siegen in Serie ist die Ergebniskrise zwar erst einmal gestoppt, in ruhige Fahrwasser haben sich die Veolia Towers Hamburg aber noch nicht wirklich zurück manövrieren können. Der Sieg am Mittwoch in Heidelberg glich über weite Strecken einem Ritt auf der Rasierklinge. Kapitän Lukas Meisner und der Chef auf der Brücke, Head Coach Raoul Korner, fanden nach dem sechsten Saisonsieg – der die Hanseaten zurück auf Platz acht spülte – deutliche Worte. Am Samstag (07.01.) wollen die Towers gegen ratiopharm ulm lieber wieder Taten sprechen lassen, dem fortwährenden Wellenritt ein Ende setzen und den dritten Erfolg in Serie einfahren.

Die allerletzten Resttickets für die Partie gegen ratiopharm ulm gibt es ausschließlich hier im Online-Ticketshop. Die edel-optics.de Arena öffnet ihre Türen um 19.30 Uhr – die Abendkasse öffnet nur, sofern bei Arenaöffnung noch Tickets verfügbar sind. Magenta Sport überträgt das Duell ab 20.15 Uhr live.

Auch bei ratiopharm ulm gleicht die bisherige Spielzeit einem stetigen Auf und Ab. Auf fünf Niederlagen zu Saisonbeginn folgten drei Siege in Serie, ehe drei verlorene Partien ab Mitte Dezember die sich zwischenzeitlich anbahnende Trendwende wieder stoppten. Den Donaustädtern fehlende Qualität zu unterstellen, wäre jedoch grundlegend falsch. Denn auf internationalem Parkett bewies der zweite deutsche EuroCup-Teilnehmer unter anderem mit einem Achtungserfolg gegen den letztjährigen Finalisten aus Bursa seine Stärken.

Lukas Meisner brillierte zuletzt als emotionaler Leader und verlässlicher Scorer bei den Veolia Towers Hamburg. | Foto: Marvin Contessi

Was dem Team von Anton Gavel – der vierfache BBL-Champion steht das erste Jahr in der deutschen Beletage in Hauptverantwortung an der Seitenlinie – nach dem Karriereende von Per Günther im Sommer bisher möglicherweise fehlte, ist Erfahrung. Denn auf den 400-fachen BBL-Spieler, der die Partie als Zuschauer vom Spielfeldrand verfolgen wird, folgte mit Yago dos Santos (23) und Juan Nunez (18) das jüngste Aufbau-Duo der easyCredit BBL.

Neben dem spanischen Ausnahmetalent, der im Sommer noch zum MVP der U20-EM gekürt wurde, erhielten, hauptsächliche Verletzungen geschuldet, gleich fünf weitere Spieler unter 20 Jahren regelmäßige Einsatzzeiten. Entsprechend wurde mit Brandon Paul und Bruno Caboclo zuletzt nicht nur namhaft nachverpflichtet, der amerikanische Guard und brasilianische Big Man – könnte am Samstag seinen Einstand geben – bringen auch reichlich Leadership mit in die Donaustadt.

Gleich drei direkte Duelle könnten für einen ganz besonderen Reiz sorgen. Da wäre zum einen das Aufeinandertreffen des bereits angesprochenen Nunez (8,5 PpS, 4,4 ApS, 3,3 RpS) mit Ziga Samar (8,7 PpS, 5,5 ApS, 3,1 RpS). Sowohl der Spanier als auch der Slowene gelten als eines der größten europäischen Guard-Talente. Zum anderen bietet auch das direkte Duell zwischen Karim Jallow (11,9 PpS, 4,5 RpS) und Lukas Meisner (13,5 PpS, 4,5 RpS), die besten deutschen Akteure beider Teams, ein gewisses Spannungsfeld. Vor zwei Jahren liefen beide noch für Braunschweig auf und stritten sich dort um die teaminterne Scoringkrone. Am letzten Spieltag verbuchte Jallow mit 28 Zählern eine neue persönliche Bestleistung, Meisner erzielte zum dritten Mal in den letzten sechs Partien 20+ Punkte. Zu guter Letzt wäre da noch das erste Aufeinandertreffen von Christoph Philipps mit seinem Jugendklub, in 16 Jahren durchlief der Forward alle Jugendteams bis zu den Profis, und die Rückkehr von Robin Christen an alte Wirkungsstätte.

Auf dem Spielfeld agiert der 21-jährige Ziga Samar als verlängerter Arm von Head Coach Raoul Korner. | Foto: Marvin Contessi

Wem das noch immer nicht genug Anreize sind, dem sei gesagt, dass die Veolia Towers in den bisherigen fünf Begegnungen mit ratiopharm ulm noch keinen Erfolg einfahren konnten. Es wird also Zeit.

Raoul Korner: „Wir sind noch nicht stabil genug. Wenn wir ins Laufen kommen, dann ist alles gut. Wenn wir auf Schwierigkeiten treffen, dann lassen wir uns noch zu sehr verunsichern. Das haben wir auch in Heidelberg wieder gesehen. Gegen Ulm müssen wir auch wieder besonders achtsam sein. Sie sind sehr gefährlich, ein Outside-Shooting- und Guard-dominiertes Team. Ihre zwei Point Guards haben ein ähnliches Profil wie unsere, ein sehr schneller Guard und ein junger europäischer Guard, der auch dank seines Spielverständnisses zurecht als eines der größten Talente gilt. Was sie deutlich unterscheidet, ist die Firepower. Sie haben mit Klepeisz und Christen zwei außergewöhnliche Werfer, die auch nicht lange fackeln. Dazu kommt ein Jallow, der sehr aggressiv im Eins-gegen-Eins ist. Diese Firepower gepaart mit der Schnelligkeit und Kreativität der Aufbauspieler macht sie sehr gefährlich.“

Ziga Samar: „Wir müssen zuerst einen Weg finden, ihre Spieler im Eins-gegen-Eins vor uns zu halten. Das ist besonders wichtig, da sie sonst über ihr Tempo schnell in einen Vorteil kommen. Auch in der Offensive wird es besonders wichtig sein, dass wir uns nicht zu Fehlern hinreißen lassen oder schlechte Würfe nehmen – all das würde Ulm einladen, über den Fastbreak ihr Spiel zu spielen. Darüber müssen wir die Kontrolle behalten.