Ein fast perfekter Tag auf der Wiesn
Die Veolia Towers verlieren in einem intensiven Spiel mit 81:80 gegen FC Bayern München (21:21, 42:41, 58:60). Lange behalten die Hamburger den amtierenden Meister unter Kontrolle, müssen sich aber nach einer spannenden Schlussphase knapp geschlagen geben. Brae Ivey wird mit 19 Punkten Hamburger Topscorer.
Benka Barloschky: „Glückwunsch an FC Bayern München. Wir haben viel von dem umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben und über weite Strecken ein sehr gutes Spiel gespielt. Am Ende haben wir das Duell bei den Rebounds verloren, haben 22 Offensiv-Rebounds abgegeben. Dazu haben wir den Münchnern zu viele zweite Chancen gegeben und gleichzeitig uns die Chance genommen, schnell zu spielen. Immer wenn wir schnell gespielt haben, haben wir die Münchner vor große Probleme gestellt. Durch das Rebounding wurde das Spiel aber sehr langsam. Der letzte Wurf war vielleicht ein kleines bisschen zu früh, dabei geht es aber auch immer um Spielglück. Am Ende können wir nur das kontrollieren, was wir selber in der Hand haben, und das ist in jedem Spiel das Rebounding.“
Keondre Kennedy: „Das Spiel hat gezeigt, was für ein Team wir sind. Wir sind widerstandsfähig, geben niemals auf und kämpfen bis zum Ende. Ich bin stolz auf uns und unsere Leistung. Nach der EuroCup-Niederlage am Dienstag haben wir heute ein gutes Spiel gegen einen starken Gegner abgeliefert. Wir lernen und entwickeln uns weiter.“
Kur Kuath: „Es war ein intensives Spiel, in dem wir bis zum Ende gekämpft haben. Dass wir am Ende den Sieg nicht mit nach Hause nehmen konnten, ist natürlich bitter und schade, aber wir müssen und werden weitermachen.“
Hamburger überzeugen mit Geduld
Auf dem neuen Glasboden des Münchner BMW-Park begann die Partie beim Familienspieltag eher langsam. In den ersten Minuten wollte der Wurf auf Seiten der Veolia Towers nicht fallen, sodass die Hausherren vorerst in Führung gingen. Dreier von Kenneth Ogbe und Brae Ivey setzten dem jedoch schnell ein Ende. Durch viele Wechsel von Head Coach Benka Barloschky schafften es die Towers immer mehr, ihr Spiel zu spielen und fanden so ihren Weg in die Partie. Kapitän Benedikt Turudić setzte per Dunk ein Ausrufezeichen für sein Team, welches nun mit spritziger Teamoffensive von sich zu überzeugen wusste. Kurz vor Schluss sorgte Maronka per verwandelten Distanzwurf für den Ausgleich, so gingen beide Teams mit 21:21 in die erste Viertelpause.
Das zweite Viertel startete ähnlich ausgeglichen, beide Teams steuerten dem Punktestand gleichermaßen Zähler bei. Die Veolia Towers nun deutlich aggressiver, machten es den Bayern zunehmend schwerer zu scoren und blieben so auch punktetechnisch nah dran. Kenneth Ogbe sorgte nach fünf Minuten mit einem erneuten Dreier für die erstmalige Führung der Hanseaten. Bayern Head Coach Gordon Herbert reagierte umgehend und forderte eine erste Auszeit ein. Die Hamburger bewiesen derweil Geduld, trumpften mit schön herausgearbeiteten Runs zum Korb auf und bauten ihre Führung auf zwischenzeitige sechs Punkte aus. Doch der amtierende Meister blieb bissig und arbeitete mit einer Ganzfeld-Presse gegen die Hamburger an. Benka Barloschky bat sein Team kurz vor der Halbzeitpause zum Gespräch. Eine Führung blieb durch die Auszeit aus, nach zwanzig Minuten lagen die Towers mit einem Punkt zurück (42:41).
Kur Kuath eröffnete lautstark mit zwei Dunkings in Folge die zweite Halbzeit. Trotz der Highlights kamen die Gastgeber aus Bayern zunächst besser aus der Kabine zurück. Benka Barloschky nutzte eine Auszeit, um seinem Team Mut zuzusprechen – und das fruchtete. Die Veolia Towers drehten nun mit neu gewonnener Energie und aggressiver Defensive auf. Die ungeduldigen Abschlussversuche der Münchner nutzten die Hanseaten aus und erarbeiteten sich nun konsequenter die Rebounds. Jaizec Lottie wirbelte mit sechs Assists die gegnerische Defensive auf, während Keondre Kennedy und Kur Kuath für weitere Hamburger Highlights sorgten. Mit einer knappen Führung (58:60) gingen die Towers in das letzte Viertel, das Spannung versprach.
Towers eröffnen Schlussphase mit Dreier-Regen
Die Veolia Towers gingen geschlossen und mit reichlich Teamarbeit ins letzte Viertel. Hamburger Topscorer Brae Ivey sorgte mit einem schweren Wurf jenseits der Dreierlinie für die erneute Führung der Hanseaten. Mit einer physischen und aggressiven Teamdefensive ließen sich die Münchner vorerst unter Kontrolle halten, doch geschlagen geben wollte sich der Gastgeber im vollen BMW-Park noch nicht und ging zwei Minuten vor Schluss nach einem Run 71:70 in Führung. Benka Barloschky reagierte umgehend und zog per Timeout die Handbremse. Pünktlich zu Crunchtime eröffneten Barnett und Kennedy dann den Dreier-Regen. Es folgte eine spannende Schlussphase, in der die Veolia Towers lange Zeit die stärkeren Nerven bewiesen. Keondre Kennedy brachte mit einem schweren Wurf in einem One-Position-Game sein Team wieder in Führung, stand dabei allerdings mit dem Fuß auf der Dreierlinie. Am Ende sicherte der amtierende Meister durch den erfahrenen Devin Booker am Brett den entscheidenden Korb und damit den Sieg über hart kämpfende Hamburger mit 81:80.
Stats: Ivey (19, Reb. 6), Rich (2), Lottie (5, Ast. 6), Maronka (5), Möller, Grey, Kennedy (15, 4 Reb.), Barnett (11), Kuath (12, Reb. 5), Ogbe (7), Heckmann (4), Turudić (2)