Dog-Daddy und Typ Best-Buddy

Mit seiner französischen Bulldogge Duke reiste Kendale McCullum bereits Ende Juli nach Hamburg, um sich vor dem Start der Saisonvorbereitung und der Reise ins Trainingslager einzugewöhnen. Die Hansestadt ist für den 26-Jährigen der Place-to-be – aus Gründen.

Als Kendale McCullum am 30. Juli seine letzten Koffer gepackt hatte, ahnte er noch nicht, wie strapaziös sich die Anreise nach Hamburg gestalten sollte. Zunächst ging es mit dem Flieger aus Chicago nach Amsterdam, so weit, so gut. In der niederländischen Hauptstadt wurde dem Dog-Daddy dann aber der Weiterflug verweigert. Wieso? Das hat der US-Amerikaner im Gespräch mit den hektischen Holländern nicht verstanden – nur so viel, es liegt am Hund. Doch ohne Duke – ohne Kenny. Der 26-Jährige kann und will nicht mehr ohne seinen treuesten Begleiter. Also ging es mit Jetlag, Koffern und der mit Duke gefüllten Reisetasche mit einem Mietauto weitere rund viereinhalb Stunden über die Autobahn nach Hamburg.

Die Ankunft an seiner Spielerwohnung in Bergedorf entschädigte aber für all die Reisestrapazen. Denn für Kendale und seinen kurzschnäuzigen Begleiter gibt es direkten Gartenzugang und damit eine Menge Platz zum Toben. Und sollte dem 1,84 Meter großen Spielmacher doch einmal die Decke auf den Kopf fallen, so hat er seinen Lieblingsplatz in der Hansestadt bereits gefunden – rund um die Binnenalster mit Blick auf die Fontäne. Auch, wenn es ihm dort manchmal zu voll ist. Doch auch für ruhigere Momente hat er bereits den Place-to-be ausgemacht – die Hundeauslaufzone am Rosengarten an der Elbchaussee. Wie gesagt: Ohne Duke – ohne Kenny.

Die mittlerweile 13 Monate alte französische Bulldogge und Kendale McCullum haben sich während seines Engagements in Gießen gesucht und gefunden. Als sich der Guard, der sich auf dem Spielfeld als verlängerter Arm des Coaches versteht, in der Saisonvorbereitung im Testspiel gegen seinen alten Klub aus Paderborn an der Schulter verletzte, reifte in ihm die Entscheidung, sich einen treuen Gefährten an die Seite zu holen – quasi die Kombination Frodo Beutlin und Samweis Gamdschie. Bei einer Züchterin in Stuttgart wurde Kendale fündig. Es war Liebe auf den ersten Blick. Seitdem haben sich die beiden nie länger als zwei Tage aus den Augen verloren. Bis jetzt. Während des Trainingslagers passt Teammanagerin Carina Oesting auf die Bulldogge auf. Und tritt damit in große Fußstapfen – nämlich in die von Familie Big John Bryant, die bis zu JBs Wechsel nach Weißenfels als direkte Nachbarn von Kendale McCullum als Dogsitter groß auftrumpften.



Der bullige 2,11 Meter Mann war für den fast 30 Zentimeter kleineren McCullum während ihrer gemeinsamen Gießener Zeit wie ein großer Bruder. In Seth Hinrichs hat Kenny nach nur wenigen Tagen in Hamburg eine erste neue Bezugsperson gefunden. Vom letztjährigen Towers-Kapitän darf sich der beste Vorlagengeber der easyCredit BBL-Saison 2021/22 nicht nur, ganz in Großer-Bruder-Manier, bereits ein paar durchaus lieb gemeinte, versteckte verbale Seitenhiebe – beide teilen auch die Vorliebe für deutsche Sprache. Während Seth Deutschunterricht nimmt, lernt Kendale am liebsten mithilfe von Netflix.

Denn der ehemalige ProA-MVP gilt auch als bekennender Serien-Junkie. Derzeit guckt er bereits zum zwanzigsten Mal die US-Sitcom Friends, die zwischen 1994 und 2004 in 236 Folgen ausgestrahlt wurde – zum ersten Mal hat Kendale während der High School mit Monica, Rachel & Co. mitgefiebert. Weil er einen Großteil der Dialoge mittlerweile auswendig kennt, nutzt er die deutschen Untertitel, um zu lernen. Ebenso wie er aktuell im Trainingslager seine neuen Mitspieler und Coaches kennenlernt. Und schon nach fast einer Woche feststellt: Er hat bereits weitere treue Gefährten gefunden.

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