Die offene Rechnung mit Bamberg
Am Samstag (18.11.) empfangen die Veolia Towers Hamburg mit den Bamberg Baskets den derzeitigen Tabellen-Dreizehnten. Weit oben auf der Agenda steht die Revanche für das schmerzliche Aus im BBL Pokal. Tipoff ist um 18.30 Uhr – Partie bereits fast ausverkauft.
Die Veolia Towers Hamburg haben in den vergangenen Wochen – nicht zuletzt am Mittwoch beim ersten EuroCup-Sieg – durchaus eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass auf ihr Kurzzeitgedächtnis Verlass ist. Statt sich zu lang mit Rückschlägen aufzuhalten, besticht die Mannschaft von Benka Barloschky mit teils bemerkenswerter Resilienz. Doch eine Niederlage, die hing Spielern, Coaches und wahrscheinlich auch den meisten Fans länger nach, als es ihnen lieb gewesen wäre. Die Rede ist vom schmerzhaften Pokal-Aus. Mittlerweile ist die 64:80-Pleite gegen die Bamberg Baskets Mitte Oktober zwar abgehakt. Die Erinnerungen aber noch frisch genug, das Verlangen nach einer Revanche noch spürbar. Gut, dass sich für die Veolia Towers am Samstag (18.11.), nur 34 Tage nach dem letzten Aufeinandertreffen, die Möglichkeit bietet, diese offene Rechnung zu begleichen.

Tipoff gegen den einstigen Serienmeister ist um 18.30 Uhr. Die letzten Tickets, vereinzelte Sitzplätze und nur noch wenige Stehplätze, gibt es im Online-Ticketshop. Die edel-optics.de Arena öffnet ihre Türen 60 Minuten vor Spielbeginn. Für alle, die kein Ticket mehr bekommen sollten, überträgt DYN die Partie wie gewohnt live.
Aljami Durham: „Ich erinnere mich auf jeden Fall noch gut an das Pokal-Spiel. Diese Niederlage hing noch eine Weile ich unseren Köpfen. Da haben wir uns nicht gut präsentiert. Ich kann es kaum erwarten, dass es jetzt losgeht. Ich weiß, Bamberg ist ein guter Gegner. Aber wir haben eine offene Rechnung zu begleichen. Das ist schon ein wenig etwas Persönliches. Außerdem sind wir das unseren Fans schuldig.“
Eine Offensive voller Möglichkeiten
Die Lebensader der Bamberg Baskets bildet ein ebenso scoringstarkes wie teamorientiertes Guard-Trio. So sind Zach Copeland (18,3 PpS) und Trey Woodbury (17,3), obwohl sie bisher in keinem Pflichtspiel zur Startaufstellung von Head Coach Oren Amiel zählten, die beiden Topscorer der Obefranken. Die dritte treibende Kraft ist Bambergs Kleinster, der nur 1,78 Meter große Malik Johnson. Der US-Aufbau agiert bisher nicht so punktegetrieben (7,7) wie seine Kollegen. Stattdessen brilliert er mit durchschnittlich 5,7 Assists als Hauptorchestrator der Offensive.

Ebenfalls mit einem sehr offensiv ausgelegten Fokus ist Justin Gray auf den Flügeln aktiv. Mit 14 Punkten ist der 27-Jährige drittbester Scorer – vor allem dank seines sehr sicheren Händchens (48,4 %) aus der Distanz. Abgerundet wird die sehr variable Offensive von drei harten Basketball-Arbeitern, die mit Vorliebe in Korbähe zu Werke gehen. Gleichzeitig sorgen Adrian Nelson (12,7), EJ Onu (9,0) und Filip Stanic (7,7) dafür, dass Bamberg zu einem der stärksten Rebounding-Teams in der easyCredit Basketball Bundesliga zählt.
Benka Barloschky: „Sportliche Rivalitäten gehören dazu. Und wenn man eine bittere Niederlage einsteckt, dann möchte man sich auch dafür revanchieren. Das gibt sicher auch ein paar Extraprozente. Ich glaube aber schon, dass sich die Mannschaft nicht in persönlichen Duellen verlieren wird, sondern den Fokus bei unserem Prozess belässt. So wie wir uns entwickelt haben, hat das auch Bamberg. Sie sind eine sehr potente Mannschaft im Angriff, sehr gefährlich auf den Guard-Positionen. Dazu spielen sie um den Korb herum äußerst physisch. Da müssen wir sehr gut aufpassen und die richtigen Match-Ups finden. Als Erstes muss es uns gelingen, Bamberg zu stoppen. Das wird eine Herausforderung sein, da sie viele unterschiedliche Waffen haben.“
Eine Defensive voller Lücken
Für das deutsche Trio um Karsten Tadda, Lukas Herzog und Kevin Wohlrath läuft es dagegen offensiv noch nicht rund. Auch wenn nicht ihre Paradedisziplin schließen alle drei derzeit deutlich unter ihren Möglichkeiten ab. So liegt die Wurfquote von Tadda, der mit 587 absolvierten BBL-Spielen Rang 2 in der Bestenliste belegt, bei mageren 18,2 Prozent. Die von Herzog sogar bei noch überschaubareren 10 Prozent. Und auch die 26,3-prozentige Trefferquote bei Wohlrath ist kein Vergleich zu den starken 48,2 Prozent aus seiner letztjährigen Break-out-Saison.
Ebenfalls nicht rund läuft es bisher auch in der Paradedisziplin der drei Deutschen, der Defensive. Deutlich zu selten bekommen die Baskets Druck auf den ballführenden Spieler ausgeübt, 11,2 forcierte Ballverluste sind der zweitniedrigste Wert. Durchschnittlich 96,7 Zähler landen pro Partie im Korb der Baskets. Entsprechend ist das Defensivrating mit 126,0 (wie viel Punkte erzielt der Gegner bei 100 Angriffen) das Zweitschlechteste im Ligavergleich.