Besuch beim alten Freind
Die Veolia Towers sind weniger als 48 Stunden nach ihrem letzten Einsatz am Freitag (17.01.) bei den NINERS Chemnitz gefordert. Die Sachsen schieden unter der Woche aus dem internationalen Wettbewerb aus. Spielbeginn ist um 20 Uhr – DYN überträgt live.
Die Beziehung zwischen den Veolia Towers und den NINERS Chemnitz kann man getrost als Hass-Liebe bezeichnen. Und das seit nunmehr über zehn Jahren. Aus der einstigen ProA-Fehde, die im Kampf um den Aufstieg 2019 ihren vorläufigen Höhepunkt fand, hat sich eine Freindschaft entwickelt. Richtig gelesen: Denn nach dem Aufstieg der Sachsen im Jahr 2020 können beide Klubs wieder nicht ohne – aber auch nicht wirklich miteinander. Am Freitag (17.01.) steigt bereits das 24. Duell zwischen den Teams. Und die Vergangenheit hat gezeigt, das Konfliktpotenzial ist groß. Die Stimmung in der Messe gilt als dauerhaft aufgeheizt, die Zündschnur einiger besonders kurz. Entsprechend mühsam ist es, beim Besuch in der drittgrößten Stadt des Freistaates einen kühlen Kopf zu bewahren. Genau das müssen die Hamburger nicht einmal 48 Stunden nach dem starken, aber nicht von Erfolg gekrönten Comeback in Ankara jedoch, wollen sie sich ihren dritten BBL-Sieg in Serie sichern. Ob Johnathan Stove und Niklas Wimberg, von 2019 bis 2022 in Chemnitz, mitwirken können, wird sich erst kurzfristig entscheiden.

Der Tipoff der Auftaktpartie des 17. Spieltages erfolgt um 20 Uhr. DYN überträgt, wie auch alle anderen Partien der easyCredit BBL und des BBL Pokal live – Patrick Fritzsche kommentiert ab 19.45 Uhr aus der Messe Chemnitz.
Benka Barloschky: „Chemnitz ist eine sehr athletische Mannschaft. Sie spielen aggressiv und variabel. Ihre Defensive ist auch dieses Jahr wieder schwer zu knacken. Auch wenn wir nicht viel Zeit für die Vorbereitung hatten, so reisen wir voller Selbstvertrauen an. Wir haben in Ankara eine extrem geschlossene und energetische Teamleistung abgerufen. Es hat wieder gezeigt, dass jeder Spieler, ob alt oder jung, seine Rolle im Team hat und in der Lage ist, diese auch vollständig auszufüllen. Das macht Mut und Zuversicht für die kommenden Aufgaben!“
International nicht in Tritt gekommen
Nach zwei anfänglichen Niederlagen gegen München und Ulm spielten sich die NINERS Chemnitz mit fünf Siegen in Serie bis an die Spitze des Tableaus. Anschließend fielen die Sachsen aber in ein kleines Loch. Wettbewerbsübergreifend gingen im Dezember fünf Partien in Folge verloren. In der Basketball Champions League kam die Mannschaft von Rodrigo Pastore, immerhin Vorjahressieger im viertklassigen Europe Cup, nie richtig in Tritt. Nach nur einem Sieg in der Gruppenphase blieb zwar die Minimalchance Play-Ins – in beiden Duellen mit dem abstiegsbedrohten türkischen Vertreter aus Manisa setzte es jedoch eine knappe Niederlage.

Neben dem Ausscheiden aus dem internationalen Wettbewerb schmerzte auch der Ausfall von DeAndre Landsdowne. Ohne den mittlerweile 35-jährigen Aufbau war die sowieso schon kurze Chemnitzer Rotation am Dienstag auf acht Spieler geschrumpft. Gleich vier Akteure mussten weit über 30 Minuten gehen. Zumindest für Aher Uguak (13,4 PpS) nicht gänzlich ungewohnt. Der Nationalmannschaftskollege von Hamburgs Kur Kuath ist der Dauerbrenner der BBL – durchschnittlich 32:33 Minute, und damit die meiste Spielzeit, reißt der Forward bisher ab.
Nicht auf Vorjahresniveau
Neben dem Südsudanesen mit kanadischem Pass sind Topscorer und Highlight-Maschine Victor Bailey Jr. (15,2) sowie Olivier Nkamhoua (11,2) die verlässlichsten Punktelieferanten. Die letztjährigen Garanten Jeff Garrett (9,8), Landsdowne (9,8) sowie Kapitän Jonas Richter (3,9) konnten bisher noch nicht so auftrumpfen wie im Vorjahr. Und auch die Sommerneuzugänge um die Ex-Hamburger Will Christmas (7,7) und Eddy Edigin (4,6) sowie der aus Braunschweig gekommene Nicholas Tischler (4,2) konnten in dieser Saison ihre Qualitäten bislang noch nicht vollends ausspielen.