Auswärts beim Tabellenführer

Die Veolia Towers treten am Samstag (02.11.) bei Tabellenführer ratiopharm ulm an. Die Schwaben sind in dieser Spielzeit zuhause noch ungeschlagen. Spielbeginn ist um 20 Uhr – DYN überträgt ab 19.45 Uhr live.

Dass es zuhause doch am schönsten ist, das erlebten die Veolia Towers nicht zuletzt unter der Woche. Fast 2000 Fans feierten mit den Hamburgern den ersten EuroCup-Sieg seit über anderthalb Jahren. Am Samstag (02.11.) muss die Mannschaft von Benka Barloschky allerdings wieder auswärts ran. Und das ausgerechnet bei einem Team, das das Motto „home sweet home“ bisher so ausgiebig reitet wie kein anderes in Deutschland. Die Rede ist von ratiopharm ulm. Der Überraschungsmeister von 2023 weist in der heimischen Arena in dieser Saison eine weiße Weste auf. Sowohl in der easyCredit Basketball Bundesliga als auch im BKT EuroCup verließ die selbsterklärte NBA-Talentschmiede das eigene Parkett bislang immer als Sieger. Die Hanseaten, die mit ihrem Mobilitätspartner Deutsche Bahn anreisen, sind gewarnt. Auch aus eigener Erfahrung: Denn von den bisherigen neun Duellen konnte noch keines gewonnen werden. Umso mehr bietet sich doch der 7. Spieltag an, um beiden Serien ein Ende zu setzen. Der Tipoff erfolgt um 20 Uhr. DYN überträgt die Partie ab 19.45 Uhr live aus der Donaustadt – kommentiert von Flo Pertsch.

Brae Ivey gegen Tommy Klepeisz in Ulm
Brae Ivey machte vergangene Saison sein erstes Pflichtspiel in Ulm. | Foto: Harry Langer

Benka Barloschky: „Ulm hat offensiv unglaublich viele Waffen, da sind sie sehr talentiert. Mit Ben Saraf und Noa Essengue haben sie zwei europäische Ausnahmetalente im Kader – überhaupt versprüht die Mannschaft eine leichte NBA-Note. Was Alfonso Plummer bisher spielt, ist abgefahren. Er hat in jedem Spiel eine Phase, wo er dir mehrere Dreier hintereinander reinschmeißt. Dazu wacht jetzt auf einmal Marcio auf. Und dann haben sie dazu extrem erfahrene und spielstarke deutsche Spieler, die das Gerüst darstellen. Diese Mannschaft zu stoppen, wird die größte Herausforderung.“

Ulm versprüht internationalen Flair

Nach dem Abgang von Meistertrainer Anton Gavel in seine Wahlheimat Bamberg, hat der ehemalige Vechta-Übungsleiter Ty Harrelson das Zepter an der Seitenlinie übernommen. Doch auch unter dem neuen Head Coach hat sich die Ulmer Marschroute nicht verändert. Gemeinsam mit Kapitän Tommy Klepeisz bilden Philipp Herkenhoff, Karim Jallow sowie Neuzugang Nelson Weidemann ein stabiles deutsches Grundgerüst. Für größere Aufmerksamkeit sorgt jedoch der internationale Flair, den das Team spätestens seit der Eröffnung des vereinseigenen Trainingszentrums von der sonst eher beschaulichen Doppelstadt an der Donau durch Deutschland und Europa versprüht.

Ben Saraf (l.) ist derzeit eines der vielversprechendsten europäischen Basketballtalente. | Foto: Harry Langer

Eine gute Portion Showpotenzial bringt der Puerto-Ricaner Alfonso Plummer mit. Obwohl der Guard bisher stets von der Bank kam, ist er Topscorer (12,6 PpS) des Teams. Die Rolle des Starters hat sich Justinian Jessup (12,0) gesichert. Der unscheinbar wirkende US-Guard, der als Nachverpflichtung bereits zur Mitte der letzten Saison zum Team gestoßen ist, gilt als ausgezeichneter Schütze, auch wenn das seine bisherige Quote (28 %) noch nicht widerspiegelt. Leichte Anlaufschwierigkeiten scheint auch Isaiah Roby (5,5) zu haben. Der US-Forward hat zwar schon über 150 NBA-Einsätze auf dem Buckel, zündete beim Versuch, seiner Karriere in Europa neuen Schwung zu verpassen, aber noch nicht so richtig. Und auch der brasilianische Center – ohne kommen die Ulmer seit 2021 nicht mehr aus – Marcio Santos (4,0) startete verhalten in die Saison, präsentierte sich zuletzt gegen Vechta und Trento aber sehr dominant.

Aus Ulm in die weite Welt

Dann wären da noch die Talente, denen Ulm auf dem Sprung in die große Basketballwelt eine Plattform bietet. Die Plätze der unlängst abgeworbenen Pacome Dadiet und Juan Nunez nehmen in dieser Saison Noa Essengue (7,2) und Ben Saraf (11,8) ein. Und wie schon ihre beiden Vorgänger, die im Sommer gedraftet wurden, scheinen auch die beiden aktuellen Youngster ihre Chance auf eine vielversprechende Zukunft bestmöglich zu nutzen. Um ihren Talenten eine zusätzliche Bühne zu bieten, und auch weiter Werbung in eigener Sache zu machen, reiste Ulm Mitte Oktober sogar für ein NBA-Vorbereitungsspiel nach Portland – und nahm dafür über 16.000 Kilometer sowie fünf Niederlagen in Serie in Kauf.