31.10.2021
Happy Halloween 🎃
Das amerikanische Kultfest hat mittlerweile auch einen festen Platz in unserer Gesellschaft gefunden. Unter Make-up und Gruselmasken verstecken sich zum Ende des Monats die verschiedensten Gesichter. Während es zum Fest des Schreckens ganz normal ist, dass man nicht weiß, wer sich hinter Schminke und unter Perücken versteckt, denkt man den Rest des Jahres eher weniger darüber nach, was sich unter den Masken des Alltags versteckt hält.
Warum wir ab und zu doch mal genauer hingucken sollten und was Sport damit zu tun haben kann, soll heute Thema sein: Auch im Jahr 2021 leben wir immer noch in einer von Hass und Vorurteilen durchseuchten Gesellschaft. Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und Homophobie stoßen selbst in vermeintlich liberalen Großstadtgesellschaften immer noch auf fruchtbaren Boden. Und während auf der einen Seite Bewegungen wie Black Lives Matter oder Pinkstinks um ihre absolut verdiente Daseinsberechtigung kämpfen, durchzieht auf der anderen ein Rechtsruck das politische Klima Europas und damit auch unseren Alltag. Dem soll bei den Hamburg Towers nicht stattgegeben werden. Keiner von uns ist frei von Vorurteilen. Wir werden von klein auf damit konfrontiert und demnach auch sozialisiert. Als Kind ist man dem ausgesetzt und es ist nur schwer möglich, die vorgelebten Meinungen und Verhaltensweisen in Frage zu stellen. Doch mit steigendem Alter ist es die Pflicht von Heranwachsenden und Erwachsenen diese Vorurteile zu hinterfragen und sich gegebenenfalls eines Besseren belehren zu lassen.
Gesellschaften kommen nicht voran, wenn wir nicht alle Menschen einbeziehen, die sie ausmachen. Und dazu gehören Minderheiten, genauso wie alle anderen. Für ein friedliches, zukunftsorientiertes Zusammenleben dürfen wir niemanden vergessen oder am Rand liegen lassen. Vielmehr müssen wir es schaffen zusammen eine Gesellschaft zu formen, die Platz hat für alle Menschen – egal welcher Hautfarbe, Herkunft, Religion oder sexueller Orientierung.
Genauso wenig, wie die eine Seite bei der ersten Begegnung weiß, dass mein Lieblingsessen Pizza ist, weiß die andere nicht, welche Geschichte das Gegenüber mit sich bringt. Aus welchen Verhältnissen kommt die Person? Was hat sie erlebt? Was macht sie aus? Darum ist es auch nicht verwunderlich, dass man sich zunächst sein eigenes Bild zeichnet und das ist eben immer geprägt von Vorurteilen – mögen diese nun positiv oder negativ sein. Genau aus diesem Grund ist es so wichtig, dass wir uns auch Abseits von Halloween fragen, was sich hinter der „Maske“ der Person versteckt, die vor mir steht. Auf dem Basketballfeld ist es egal, ob du eine Sprache gut oder weniger gut sprichst, wen du liebst, woran du glaubst oder woher du kommst. Entweder du kannst einen Ball fangen und auf den Korb werfen oder du kannst es vielleicht noch nicht so gut. Das Eine hat aber mit dem Anderen absolut nichts zu tun. Sport schafft einen Ort der Begegnung. Hier kommen Menschen zusammen, die sich vielleicht nie über den Weg gelaufen wären, wenn sie nicht durch die Liebe zum Sport verbunden wären. Genau diese Art von Begegnung ist wichtig, um sich kennenzulernen und Vorurteile zu überwinden. Wenn man dabei genau hinschaut und vor allem auch mal zuhört, hat man die Möglichkeit den eigenen Horizont zu erweitern und möglicherweise festzustellen, dass nicht nur unter der Halloweenperücke, sondern auch unter den Masken der Vorurteile, eine ganz andere Person steckt als erwartet. Wenn man irgendwann schafft – und das sollte das Ziel sein – alle Menschen der Gesellschaft mit genauso offenen Armen zu empfangen, wie neue Spieler*innen in der Halle, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Gesellschaft große Fortschritte erzielt. Es steht nicht zur Debatte, dass nur durch Zuhören und aufeinander zugehen, die großen und komplexen Konstrukte, die hinter Diskriminierung stecken, sich nicht in Luft auflösen. Dennoch kann das einer der ersten Schritte in die Richtung von Akzeptanz und Offenheit sein. Wenn man sich vorstellt, welchen positiven Einfluss ein neues Teammitglied auf eine Mannschaft haben kann, dann muss die Einbindung aller in unser „Gesellschaftsteam“ etwas noch Größeres bewirken können.